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Verschiedene Kompostbehälter: Holz, Metall oder Kunststoff?

in der Kategorie: Know How

Welcher Kompostbehälter ist der beste?

Wahrscheinlich lässt sich die Frage nach dem perfekten Kompostbehälter nicht pauschal beantworten, denn in jedem Garten sind die Voraussetzungen anders. So unterscheiden sich sowohl die organischen Abfälle als auch die Ansprüche eines Gartenbesitzers.

Möchte der eine Hobbygärtner eventuell möglichst rasch Komposterde herstellen und bevorzugt deshalb einen Schnellkomposter, legt der andere vielleicht gestiegenen Wert auf eine natürliche Ausstrahlung seines Gartens und kauft aus diesem Grund einen Holzkomposter. Nachstehend sind die verschiedenen Möglichkeiten zum Kompostieren genannt mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen.

Kompostbehälter aus Kunststoff

Schnellkomposter grün

Schnellkomposter grün

Schnell- bzw. Thermokomposter sind so konzipiert, dass sie als geschlossener Kompostbehälter in möglichst kurzer Zeit wertvollen Humus produzieren. Das schnelle Kompostieren wird durch eine höhere Wärmeentwicklung innerhalb des Kunststoffbehälters möglich. Wer Ordnung mag, bevorzugt eventuell einen Thermokomposter, denn aus ihm fällt nichts heraus und der angebrachte Deckel lässt keine Einblicke auf den Inhalt zu. Kompostbehälter aus Kunststoff gibt es fix und fertig zu kaufen, sind schnell aufgebaut und lassen sich ohne Probleme umplatzieren.

In einen naturnahen Bauerngarten, der die Sehnsucht nach einer heimischen Idylle stillen soll, wird sich ein Komposter aus Kunststoff dagegen nur schlecht integrieren lassen, zumal das Material mit der Zeit durch die Sonne ausbleicht. Zudem sind qualitativ hochwertige Schnellkomposter von namhaften Herstellern für gewöhnlich in der Anschaffung teurer als Komposter aus Holz oder Metall.

Kompostbehälter aus Metall

Resistenz und Langlebigkeit sind die Eigenschaften, mit denen ein Metallkomposter punktet. Auch ein etwas ruppiger Umgang nimmt ein Komposter aus Metall nicht übel. Bei dieser Art der Kompostierung ist eine ausreichende Sauerstoffversorgung von vornherein garantiert. Besteht der Metallkomposter aus zusammenklappbaren Elementen, ist sein Aufbau ein Kinderspiel.

Der Verrottungsvorgang dauert in einem Kompostbehälter mit Metallgittern für gewöhnlich länger als in einem Thermokomposter aus Kunststoff, da die zusätzliche Komponente einer relativ hohen Wärmeentwicklung nicht zum Tragen kommt. Ohne Zinklegierung fängt Metall witterungsbedingt an zu rosten. Beim Entsorgen des Küchenabfalls wird dann schnell mal die Kleidung verschmutzt. Ein offener Kompostbehälter aus Metall zieht zudem Mäuse und Ratten an, insbesondere wenn gekochte Speisereste und Fleischabfälle in ihm kompostiert werden.

Kompostbehälter aus Holz

HolzkomposterWer das Traditionelle mag, wird sicherlich einen Holzkomposter als erste Wahl ansehen. Ein nicht unerheblicher Vorteil liegt in seiner Robustheit, vor allem wenn er aus Rundhölzern hergestellt wurde. Ein Kompostbehälter aus Holz lässt sich zudem relativ einfach selbst bauen. Holz kann allerdings nur bedingt den Wettereinflüssen trotzen.

Mit den Jahren setzt auch bei Holz ein Zersetzungsprozess ein, insbesondere an den Seiten, die direkt mit dem Kompostinhalt in Berührung kommen. Das Einlassen mit Holzschutzmitteln wirkt diesem natürlichen Prozess effektiv entgegen. In einem offenen Holzkomposter dauert es länger, bis wertvoller Humus entsteht, als in einem geschlossenen Schnellkomposter. Außerdem ist häufig ein zusätzliches Umsetzen des Kompostes nötig.

Geschlossene Kompostbehälter zum Einsetzen von Kompostwürmern

Eine völlig andere, aber deshalb nicht weniger interessante Variante zum Kompostieren stellen Wurmkisten dar. Es handelt sich dabei um eine Holzkiste mit Bodenplatte und Deckel, in der mit Hilfe von Kompostwürmern aus organischem Abfall in kurzer Zeit wertvoller Humus entsteht. Das Prinzip setzt jedoch einen ganzjährigen frostfreien Platz für den Kompostbehälter voraus.

Bei Temperaturen unterhalb 10° C  fallen Kompostwürmer in eine Kältestarre und stehen dann nicht mehr zur Kompostherstellung zur Verfügung. Bei einem Standort der Kompostkiste im Freien können sich die Würmer im Winter nicht in tiefere Bodenschichten retten und würden deshalb höchstwahrscheinlich erfrieren. Dafür ist der Humus aus einer Wurmkiste besonders feinkörnig und eignet sich deshalb ideal für die Verwendung bei Topf- und Kübelpflanzen.

Halten Schnellkomposter, was sie versprechen?

In einem Kompostbehälter, der für eine zügige Humusherstellung entworfen wurde, dauert das Kompostieren unter guten Bedingungen 4 bis maximal 9 Monate. Eventuell vollzieht sich die Produktion von wertvollem Humus sogar noch schneller. Somit lässt sich wirklich eine Zeitersparnis realisieren, wenn man bedenkt, dass es normalerweise bis zu 2 Jahre dauert, bis aus Grüngut lockere und nährstoffreiche Garten- und Blumenerde wird.

Mittlerweile erfreuen sich Kompostbehälter aus Kunststoff aufgrund ihrer praktischen Handhabe einer großen Beliebtheit. Der Trend geht immer mehr in Richtung Biogarten, in dem kein Kunstdünger zur Nährstoffversorgung der Pflanzen benutzt wird. Stattdessen erfolgt die Bodenverbesserung mit Kompost, zumal sich dieser Dünger selbst herstellen lässt und gleichzeitig die Garten- und Küchenabfälle zweckmäßig entsorgt werden.

Schnell- bzw. Thermokomposter bieten ein großes Fassungsvermögen und erleichtern aufgrund von seitlich angebrachten Klappen die Entnahme der Humuserde.

Weitere Vorteile eines Schnellkomposters:

  • Das umschlossene Behältnis verhindert unangenehme Gerüche, die möglicherweise durch den biologischen Prozess der Verrottung entstehen.
  • Fliegen, Mücken und andere lästige Fluginsekten bleiben dem Kompostbehälter fern.
  • Verfügt der Thermokomposter über eine Schnellbauweise mit ineinander verhakten Seitenwänden, lässt er sich problemlos an einem anderen Platz aufstellen.
  • Mehrkammersysteme gestatten die Kompostierung in mehreren Reifegraden.
  • Im Vergleich mit einem Lattenkomposter, sieht ein aus dunkelgrünem oder schwarzem Kunststoff bestehender Thermokomposter ordentlicher aus.
  • Im Handel erhältlicher, aus mineralischen Substraten, Humus und Nährstoffen zusammengesetzter Kompostbeschleuniger wird nicht benötigt.
  • Eine Umsetzung des Kompostes zur besseren Durchlüftung kann unterbleiben.
  • Der Deckel fängt das Regenwasser ab. Im Inneren wird es deshalb niemals zu nass, was sich als effektiven Schutz vor Schimmelbildung erweist.
  • Angebrachte Luftschlitze stellen die Luftzirkulation sicher.

Der ideale Standort für den Kompostbehälter

Damit Regenwürmer, Asseln und anderes Getier, das sich beim Kompostieren als hilfreich erweist, in den Kompostbehälter gelangen, wird meist auf einen unteren Verschluss verzichtet. Zumindest sollten kleine Öffnungen vorhanden sein, damit die Tiere hindurchschlüpfen können.

Mit einem Gitter oder einer perforierten Platte wird Nagern, wie Ratten und Mäusen, der Zutritt verwehrt.

Damit die dienlichen Lebewesen, zu denen auch Bakterien und andere Mikroorganismen gehören, in Aktion treten können, darf der Kompostbehälter weder auf Gehwegplatten noch auf einer asphaltieren Fläche stehen. Direkter Bodenkontakt muss gewahrt bleiben.

Als geradezu perfekt erweist sich ein Platz im Halbschatten, am besten noch mit Schutz vor allzu heftigem Wind. Bei praller Sonnenbestrahlung trocknet der Inhalt des Komposters schnell aus. Andererseits lassen sich im Vollschatten die erforderlichen Temperaturen für einen vortrefflichen Rotteprozess nicht erreichen. Trifft die Sonne nur am Morgen oder am Abend auf den Kompostbehälter, kommt die Kompostierung gut voran, ohne dass das Risiko eines hohen Feuchtigkeitsverlustes besteht.

Ohne Kompostbehälter Humus erzeugen

Zur Herstellung von frischer und nährstoffreicher Humuserde mittels Kompostierung wird nicht zwingend ein Behältnis benötigt. In der freien Natur vollzieht sich die Zersetzung von abgestorbenen Organismen schließlich auch ohne Komposter.

In früheren Zeiten legten die Menschen zur Nutzung des biologischen Abfalls einen Komposthaufen oder eine Kompostmiete an. Für Letzteres bedarf es eine flache Mulde, die zur besseren Durchlüftung eine unterste Schicht aus dünnen Zweigen erhält.

Die Breite sollte 150 cm nicht überschreiten, die Länge richtet sich nach dem vorhandenen Platzangebot. Idealerweise bleibt die ausgegrabene Erde direkt daneben liegen, denn sie kommt am Schluss auf den fertigen Haufen.

Das Aufschichten der Kompostmiete vollzieht sich ähnlich wie beim Kompostbehälter. Damit die Form eines Hügels entsteht und der Kompost nicht seitlich herabbröckelt, wird die Fläche nach oben hin immer kleiner. Zwischendurch eine dünne Lage Stroh hält das Kompostgut schön locker und saugt ein Zuviel an Feuchtigkeit auf. Die Maximalhöhe der Kompostmiete beträgt 1m. Darauf noch eine Schicht Erde und die Natur nimmt ihren Lauf. Nach 2-3 Jahren stellt die Kompostmiete feinkrümeligen Humus zur Verfügung.

Ausgefallene Ideen zur Kompostherstellung

Hobbygärtner verfügen in der Regel über ein hohes Maß an Einfallsreichtum. Mit Fantasie entstehen Kompostbehälter, die sich optisch von den sonst üblichen Produkten aus den Garten- und Baumärkten stark abheben.

Zu den Dingen, die sich zum Bau eines Komposters besonders gut eignen, zählen ausgediente Waschmaschinentrommeln. Die bereits vorhandenen Löcher versetzen den Kompost prima mit Sauerstoff. Tüftler fertigen gegebenenfalls noch ein Gestell, mit dessen Hilfe das Behältnis gedreht werden kann, so dass ein Trommelkomposter entsteht.

Eine nicht mehr dichte Regentonne erfüllt ebenfalls noch einen guten Dienst als Komposter. Den Boden aussägen, an den Seiten Luftlöcher anbringen, damit die umgestürzte Regentonne fortan Grüngut in sich aufnehmen kann. Aufeinandergestapelte Autoreifen erfüllen den gleichen Zweck. Sicherlich gibt es noch mehr Gegenstände, die sich mit etwas Kreativität zum Kompostbehälter umfunktionieren lassen.

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