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Rasenschnitt kompostieren leicht gemacht

in der Kategorie: Kompostieren
Rasenschnitt im Rottestadium

Mehrere schnelle und einfache Lösungen zum  Rasenschnitt kompostieren

Frisch geschnittenes Gras enthält normalerweise viel Wasser. Wird Rasenschnitt einfach nur im Komposter entsorgt und sich selbst überlassen, verrottet er nicht, sondern fängt an zu schimmeln.

Mit dem richtigen Dreh produziert ein Rasen ständig wertvollen Humus, der sich hervorragend zum Düngen der Gewächse im Garten und als Substrat oder Dünger für Zimmerpflanzen eignet.

Die ideale Mischung zur Kompostierung von Gras

Rasenschnitt im RottestadiumRasenschnitt darf niemals alleine kompostiert werden. Die Vermischung mit einem anderen Strukturmaterial stellt die Grundvoraussetzung dar, damit sich Gras kompostieren lässt.

Wird auf die Zugabe von weiteren organischen Stoffen verzichtet, verklumpt das Gras und aus Mangel an Sauerstoff beginnt es zu faulen und zu schimmeln.

Die Untermischung von Strukturmaterial, wie etwa gehäckselten Zweigen oder Laub, dient in erster Linie der Auflockerung und der garantierten Zufuhr von Sauerstoff. Das ideale Mischungsverhältnis liegt bei 50 : 50.

Darüber hinaus wird mit der Beimengung von anderen Grüngutabfällen ein besseres Kohlenstoff-Stickstoffverhältnis des fertigen Kompostes erreicht. Während Rasenschnitt vorwiegend Stickstoff liefert, reichern Laub sowie gehäckselte Zweige und Äste die Komposterde mit Kohlenstoff an.

Tipp:
Rasenschnitt nie zu dick auf den Komposthaufen aufbringen. Unbedingt mit anderen Stoffen mischen und alle paar Tage mit der Mistgabel auflockern.

Zum schnellen Kompostieren ist Feuchtigkeit unerlässlich

Um Gras kompostieren zu können, bedarf es nicht unbedingt eines Kompostbehälters. Es reicht auch das Aufschichten auf einen Haufen. Damit der Rotteprozess tatsächlich innerhalb der nächsten 36 Stunden einsetzt, erfolgt vor dem Anhäufen oder Einbringen in den Komposter noch ein kurzes Übergießen des Materials mit Wasser.

Rasenschnitt kompostieren

Hier wurde definitiv zu viel Rasenschnitt kompostiert. Das wird kein richtiger Kompost, sondern nur Matsch und Schimmel.

Durch die entstehende Hitze trocknet der vermischte Rasenschnitt sehr schnell wieder aus. Deshalb muss nach spätestens zwei Tagen die nächste Durchmischung mit erneuter Anfeuchtung erfolgen, ansonsten wird der Rotteprozess nicht aufrecht erhalten.

Zur Auflockerung und zum Durcheinanderbringen eignet sich eine Mistgabel sehr gut. Das Wässern sollte bei der Kompostierung von Gras nicht übertrieben werden, der Vergleich mit einem ausgedrückten Schwamm veranschaulicht die ideale Nässe sehr gut.

Diese Vorgehensweise wird jeweils wiederholt, sobald das Gras fast ausgetrocknet ist. Die Zugabe von Kompostbeschleuniger ist beim Kompostieren von Rasenschnitt kaum erforderlich.

Schon nach etwa einer Woche hat sich schließlich der Rasenschnitt in wertvollen Humus verwandelt. Das geht rasch, und hat den Vorteil, dass man keine teuren Komposterde kaufen muss.

Tipp: Wenn der Rasen mindestens zwei Mal in der Woche gemäht wird, kann man die kurzen Grashalme auch liegen lassen und muss sie nicht zwingend kompostieren.

Rasenschnitt kompostieren: Eine alternative Möglichkeit

Wer auf das häufige Durchmischen im Laufe von mehreren Tagen lieber verzichten möchte, sollte den Rasenschnitt etwas ausgebreitet zunächst leicht trocknen lassen. Auf die Beimengung von anderem Strukturmaterial kann allerdings auch in diesem Falle nicht verzichtet werden.

Sind im Garten keine anderen Abfälle vorhanden, eignet sich auch zusammengeknülltes Zeitungspapier, das ebenfalls aus Zellulose besteht.

Eine auf dem Kompost frisch ausgebrachte Schicht aus Rasengemisch sollte zudem niemals zu dick sein, denn das würde wiederum das Faulen und Schimmeln begünstigen.

Aus Rasenschnitt Rasen Bokashi herstellen mit effektiven Mikroorganismen EM

Rasenschnitt ist Biomasse, die sich hervorragend zur Düngung des Gartens eignet. Zu den diversen Varianten der Rasenschnitt-Verwertung zählt neuerdings Bokashi.

Rasen Bokashi herstellen

Rasen Bokashi herstellen ist eine moderne Variante des kompostierens von Rasenschnitt

Der Begriff aus dem ostasiatischen Raum bedeutet „Allerlei“, in diesem speziellen Fall „fermentiertes, organisches Material“.

Genauso wie Sauerkraut, das mittels Gärprozess seinen typischen Geschmack erhält, wirken bei der Bokashi-Erzeugung Milchsäurebakterien. Die Fermentierung trägt zu einer Erhöhung der Nährwerte bei.

Ein Bokashi Eimer erleichtert das Verfahren. Im Handel angebotene Produkte setzen sich zusammen aus einem Gefäß mit luftdichtem Deckel, Abtropfsieb, Festdrück-Kelle, Auslaufhahn und Auffangbecher.

Als Hilfsmittel werden effektive Mikroorganismen (EM) oder eigens für diesen Zweck bestimmtes Bokashi Ferment benötigt. Rasen Bokashi sieht aus wie Sauerkraut. Erst in der Erde bildet sich wertvoller Humus.

Die Herstellung von Rasen Bokashi mit EM im Detail:

  1. Abends oder an einem von Wolken bedeckten Tag den Rasen mit effektiven Mikroorganismen (EM) einsprühen.
  2. Rasen mähen und den Rasenschnitt auffangen.
  3. Die Grünmasse in einen Eimer oder dunklen Plastiksack schütten.
  4. Alternativ effektive Mikroorganismen EM bzw. Starter Bokashi Ferment erst beim Befüllen einbringen.
  5. Masse gleichmäßig verteilen und zusammendrücken.
  6. Luftdicht verschließen.
  7. Unter Verwendung eines Eimers mit Ablasshahn alle zwei Tage den Saft abzapfen. Die Brühe eignet sich verdünnt (1:50) zur sofortigen Verwendung als Flüssigdünger. Wenn keine Nährlösung mehr abfließt, dauert es etwa 14 Tage, bis auch die festen Bestandteile zur Bodenverbesserung herangezogen werden können.
  8. Bokashi-Erzeugung im Sack geht ohne Entnahme der Sickerflüssigkeit vonstatten und nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch.
  9. Maximale Lagerzeit: Bokashi-Saft sofort verwenden. Der Rest hält sich in luftdichter Verpackung an einem dunklen und kühlen Ort bis zu einem Jahr.

Warum ist Bokashi besser als Kompost?

Im Gegensatz zu Kompost, kann zur Herstellung von Bokashi auch ausschließlich Rasenschnitt verwendet werden. Damit Rasenschnitt bei der herkömmlichen Kompostierung nicht fault, muss er mit trockenen Materialien vermengt werden.

Reife Komposterde hält für die Pflanzen im Garten Nährstoffe bereit. Die Nutzung von Bokashi Ferment geht einen Schritt weiter, denn das fertige Material besitzt höhere Nährwerte und die Optimierung der Bodenstruktur erfolgt rascher.

Übrigens: Rasen Bokashi hält gefräßige Schnecken fern.

Die Beigabe effektiver Mikroorganismen führt zu einer Extraportion Bodenqualität, wovon in erster Linie das Immunsystem der Pflanzen profitiert. Gestärkte Gewächse keimen und reifen besser und sind mit jeder Menge Abwehrkräfte gegen Krankheiten und Schädlinge ausgerüstet.

Warum stinkt und gärt mein Rasenkompost?

Frisch gemähtes Gras verfügt über einen Wasseranteil von bis zu 90%. Auf einen Haufen geschüttet, entsteht übel riechender Mist. Ähnlich verhält es sich, wenn eine dicke Schicht Rasenschnitt ohne vorheriges Antrocknen im Komposter landet.

Die Halme liegen sehr dicht beieinander und gewähren Sauerstoff keinen Durchlass. Unter dem Einfluss von Wärme beginnt eine anaerobe Gärung, die Faulgase freisetzt. Wenn der Kompost im wahrsten Sinne zum Himmel stinkt, liegen die Ursachen an zu viel Nässe und mangelnder Durchlüftung begründet.

Um Rasenschnitt im Komposter verwerten zu können, sollte er zunächst etwas antrocknen, um die Feuchtigkeit zu mindern. Im Sommer genügen wenige Stunden. Bei größeren Mengen empfiehlt sich ein Mix mit trockenen Materialien, wie Laub oder Stroh.

Unter Hinzugabe sperriger Anteile (Zweige, Gemüsestrünke, etc.) lässt sich ebenfalls ein rigoroser Luftabschluss mit Entstehung von Fäulnisbakterien verhindern. Generell darf Rasenschnitt nicht direkt nach dem Mähen und in einer zu dicken Lage auf den Kompost gebracht werden.

Tipp: Gesteinsmehl zwischen den Rasenschnitt gestreut, bindet Flüssigkeit und unangenehme Gerüche. Effektive Mikroorganismen unterstützen die Zersetzung.

Kann man Rasenschnitt als Mulch verwenden?

Das Erdreich mit organischen Materialien abdecken verhindert zu rasches Austrocknen des Bodens und unterdrückt Unkraut. Der Ausdruck für das Mulchen stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet „zerfallene Erde“….

…und genau hier verbirgt sich der dritte positive Effekt.

Aus Mulch bildet sich im Laufe der Zeit Humus, der Erosion unterbindet und den Boden mit Nährstoffen versorgt. Gleichzeitig siedeln sich natürliche, effektive Mikroorganismen an, die eine mikrobielle Verstoffwechslung vorantreiben.

Für Pflanzen wird auf diese Weise ein qualitativ hochwertiger Bio-Dünger zur Verfügung gestellt. Rasenschnitt eignet sich genauso gut zum Mulchen, wie Laub, Stroh und Baumrinde, unter der Voraussetzung, dass er aus weichen Grashalmen besteht, die schnell verdorren.

Hat das Gras bereits kräftige Stängel gebildet, weil schon länger nicht gemäht wurde, stellt Rasenschnitt kompostieren die bessere Option dar.

Kräftige Halme können im Inneren eines Kompostbehälters geruhsam verrotten. Hoch gewachsenes Grün ist zudem mit Samen vermischt, so dass aus der Mulchschicht bald jede Menge Unkraut sprießt.

Werden zusätzlich zum Mulchen mit Rasenschnitt effektive Mikroorganismen ausgebracht, ist genug organisches Material vorhanden, damit ein gesundes Milieu im Boden entsteht. Noch schneller geht es im Eimer mit Bokashi Ferment, um die organischen Stoffe vorher zum Gären zu bringen.

Rasenschnitt-Mulch: Was gibt es zu beachten?

So funktioniert das Mulchen mit Rasenschnitt:

  1. Mit dem Mähen nicht zu lange warten. Rasenschnitt zum Mulchen sollte nicht aus harten Grashalmen, sondern aus zartem Grün bestehen.
  2. Das Gras erst leicht anwelken lassen und dann ausbringen.
  3. Nicht höher als 3 cm aufschichten (Verdichtung blockiert den Luftaustausch und behindert die Verrottung).
  4. Besser öfters und in dünnen Lagen Rasenschnitt mulchen.
  5. Wenn nötig, zwischendurch etwas auflockern. Gilt auch für Rasenschnitt, der mit Bokashi Ferment aufbereitet wurde.
  6. Besonders geeignete Flächen: Gemüsebeete, Blumenrabatten sowie unter Bäumen und Sträuchern.
  7. Auf dichtem Lehmboden können Mähabfälle Staunässe verursachen.
  8. Bei schweren Böden auf eine durchlässige Mulchschicht achten.
  9. Stauden und Kräuter, die einen trockenen Stand bevorzugen (z. B. Oregano, Thymian, Salbei, Lavendel) reagieren womöglich empfindlich auf eine Bodenbedeckung.
  10. Mulchmäher fangen das Schnittgut nicht auf. Rotierende Messer zerhäckseln die Halme, bevor das Schnittgut gleich als Dünger wieder an den Rasen abgegeben wird.

Tipp:
Rasen Bokashi als Mulch verwenden, damit die Nährstoffe sofort von den Pflanzen aufgenommen werden können.

Am besten einfach mal ausprobieren

Bokashi Ferment bzw. effektive Mikroorganismen hinzuziehen oder direkt mit Rasenschnitt mulchen, erst ein selbst durchgeführter Testversuch zeigt, ob die gewählte Methode funktioniert oder nicht.

Viele Gartenbesitzer scheuen hingegen die Probe aufs Exempel. Bedenken sind meist fehl am Platz, denn für gewöhnlich fallen die Ergebnisse positiv aus.

Beim Mulchen ohne vorherige Fermentierung muss jedoch dafür gesorgt werden, dass kein nasser Grasschnitt zum Einsatz kommt und die jeweils ausgebreiteten Schichten nicht zu dick ausfallen.

Im Herbst ergibt Rasenschnitt mit anderen Gartenabfällen vermischt eine warme Mulchdecke, die Wurzeln von Zier- und Nutzpflanzen vor allzu eisiger Kälte schützt.

Fazit:

Rasenschnitt ist viel zu wertvoll, um ihn nicht als Bio-Dünger im Garten zu verwenden. Ob mittels Bokashi Fermentierung oder als Mulchdecke für die Beete bleibt jedem selbst überlassen.

Effektive Mikroorganismen schaffen ein günstiges Milieu, damit die Pflanzen aus dem gewonnenen Substrat möglichst viele Nährstoffe nutzen können.

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  • Winny 21. Mai 2013, 19:42

    Zu viel Feuchtigkeit ist eigentlich weder schlecht noch gut. Zu viel – kann zu Fäulnis kommen. Zu wenig – wird die Rotte langsam verlaufen.

    Und die Luftverfügbarkeit ist ebenfalls sehr wichti – um es zu verbessern, würde ich unbedigt einige dickere Äste dazwischenlegen. Und je nach dem ob man mit dem Kompostbeschleuniger arbeitet gibt's auch noch Hinweise. Bspw. bei den pulverigen Beschleuniger (grüner jan, cuxin etc) sollte auf die Feuchtigkeit geachtet werden, damit es nciht austrocknet. Und bei flüssigen (oxyzyne, solufit) ist es nicht unbedingt notwendig, denn es wird sowieso mit einer Wasserlösung besprüht.

    Generell aber eine gute Zusammenfassung.

  • neunhoeffer silvia 6. Juni 2015, 08:27

    einfach super. endlich ratschläge, mit denen ich etwas anfangen kann. Habe einen 3000 m2 großen garten und bin oft schon ganz verzweifelt. alle 6-7 Tage 3x 240l im Traktorauffangsack.Danke, danke.lg SN

  • Schnüss 13. Juli 2018, 08:25

    Ich verwende den Rasenschnitt zum Mulchen. Besonders füe die Brombeersträucher. Nach jedem Mähen eine dünne Schicht drauf und gut ist. Vielleicht sollte ich mal versuchen einenTeil zu Kompostieren. Humus für die Pflanzen ist auch nicht zu verachten. 🙂

  • Murga 9. November 2018, 15:40

    Wir haben auch viiiel Rasen, der auf einem separaten Komposter landet. Ein Komposter ist für Küchenabfälle, Gartenabfälle, und gelegentlich eine dünne Schicht Rasenschnitt. Der Graskomposter ist viel größer – ca. 1,2 m im Quadrat. Dieser ist nach 1 x Mähen ca. zur Hälfte voll. Nach 2 Tagen ist es nur noch ein Drittel; es pappt unheimlich zusammen. Gartenabfälle, je nachdem, was anfällt, kommt jeweils dazwischen. Nach mehreren Jahren (2-3) mache ich mir die Mühe, diesen Kompost “aufzumachen”. Es ist eine sehr kompakte Erde, sehr dunkel, riecht gut (nach frischer Erde – das soll doch ein gutes Zeichen sein?), ich glaube, ich mache es nicht VÖLLIG falsch?!?

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